Wie arbeiten Farben und Formen zusammen, wie reagiert Farbe auf unterschiedliche Strukturentwicklungen, welche Rolle spielt die Materialität des Bildträgers, was ist spontan und ab wann kann man von gezielter Bildkomposition sprechen?
Über diese Fragen spricht Andreas Bayer im Galeriegespräch am Donnerstag, 2. Juli, um 19 Uhr mit der Künstlerin Ann-Marie Stöhr, deren Arbeiten noch bis Sonntag, 5. Juli, in der Ausstellung „Neon Indigo“ in der Galerie im KuBa zu sehen sind.
Die Ausstellung gibt einen Einblick in das breite Werkspektrum der Künstlerin und setzt mit Arbeiten, die größtenteils bisher noch nicht öffentlich gezeigt wurden, einen Schwerpunkt in der Schaffensphase der letzten beiden Jahre.
Der Eintritt ist frei. Um die geltenden Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten, ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Eine Anmeldung unter 0681 - 959 1200 oder per E-Mail an info@kuba-sb.de ist erforderlich.
In unterschiedlichen Formaten arbeitet Ann-Marie Stöhr mit verschiedenen Farb- sowie Trägermaterialien und veranschaulicht dabei die Wechselwirkung von Farberscheinung, Materialbestimmtheit und Lichtgestaltung in besonderer Weise. In großformatigen Leinwandarbeiten verfestigen sich die Farbareale in dichter Materialisierung, skizzenhafte Kompositionen auf Papier zeigen transparente Durchdringungen, Malereien auf Holz reichen an eine skulptural-installative Qualität heran.
Ungegenständliche Formkompositionen strukturieren die Bildfelder in widerstreitenden Richtungstendenzen, verunklären die räumliche Situation, erzeugen Irritation und leisten gerade durch diese Verunsicherung einen Anlass zur intensiven Betrachtung. An Realitäten geschulte Sehgewohnheiten werden in Frage gestellt und im ästhetischen Raum der Bildwirklichkeit neu formuliert.
Von gestisch-spontan bestimmten Tendenzen und Koloritexperimenten in Skizzen und älteren Arbeiten über eine zum Teil zunehmende Farbmaterialisierung lassen sich bei Ann-Marie Stöhr, bis hin zu den neuesten Werkphasen, intensive Farb-, Form- und Materialprozesse nachvollziehen.
Insbesondere die jüngsten Malereien zeigen eine eigentümliche Polarität von geometrisierenden, an Materielles heranreichenden Bildarchitekturen und amorph-permeablen Tuschezeichnungen.
Ann-Marie Stöhr, in Saarbrücken als Tochter eines deutsch-schwedischen Paares geboren, studierte zunächst Malerei an der Kunstschule Dômen in Göteborg, absolvierte dann von 1992 bis 1997 ein Studium der Freien Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste Saar mit den Schwerpunkten Malerei bei Prof. Bodo Baumgarten und Neue Medien bei Prof. Ulrike Rosenbach. Nach ihrem Studienabschluss arbeitete Ann-Marie Stöhr als freischaffende Künstlerin in Europa, bevor sie im Jahr 2002 nach Kalifornien übersiedelte, wo sie ihre künstlerische Entwicklung weiterverfolgte. Ab 2009 lehrte sie an der French-American International School San Francisco und nahm Atelieraufenthalte in den USA und Schweden wahr. Seit 2017 ist Ann-Marie Stöhr Mitglied im Saarländischen Künstlerbund.
Zuletzt waren die Arbeiten der Künstlerin im August 2018 in der Galerie de La Médiathèque, Forbach, zu sehen.
Ann-Marie Stöhr
Neon Indigo
Malerei
Neue Öffnungszeiten
Di bis Fr 12–16 Uhr, So 14–18 Uhr, Mo und Sa geschlossen
Der Eintritt ist frei.
Zur Website von Ann-Marie Stöhr
Mit freundlicher Unterstützung von
Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes
Landeshauptstadt Saarbrücken