Max Mertz

Kunstsammlung des Saarlandes

Werke aus dem Künstlernachlass und aus Privatbesitz

 

Freitag, 26. August 2022 Samstag, 29. Oktober 2022
  Ausstellung Galerie im KuBa

Die Galerie im KuBa würdigt in einer umfänglichen Werkschau das künstlerische Wirken des 1981 verstorbenen Bildhauers und Malers Max Mertz. Sechzehn Jahre nachdem die Arbeiten des Künstlers letztmals öffentlich im musealen Kontext zu sehen waren, zeigt die Galerie im KuBa beeindruckende und kaum bekannte Werke aus der Kunstsammlung des Saarlandes sowie zentrale, zum Teil bisher noch nie öffentlich präsentierte Arbeiten aus dem Nachlass und privaten Sammlungen.

Max Mertz zählt zu den prägenden Künstlerpersönlichkeiten, die ab den 1950er und 1960er Jahren das Kunstgeschehen und die künstlerischen Entwicklungen unserer Region wesentlich mitbestimmten. In seinen aus kubistischer Objekt- und Weltzergliederung heraus gewonnenen formalen Experimenten entstehen neue bildkompositionelle Auffassungen, die in der Klassischen Moderne gewonnene Konventionen gleichermaßen übersteigern wie auch herausfordern. Abstraktionsprozesse verlassen die gegenständliche Anbindung und entfalten sich zu eigenwilligen farb- und flächenorientierten Kompositionsszenarien, malereifremde Materialien – Seile, Nägel, Tierhäute – finden ihre Werkintegration als haptisch-visuelle Komponenten und entwickeln sich als Collagen und plastische Konstruktionen zu einer Neudefinition der Bildauffassung.

Gerade in den variierenden Bauprinzipien der kompositionellen Experimente, die Max Mertz vielfach in seriellen Studien erarbeitet und die das Oeuvre übergreifend bestimmen, vermittelt sich eine sehr bewusste und gestaltungskompetente Haltung, die permanent das Neue sucht und das Ungewöhnliche progressiv erprobt.

Das Bild bleibt somit für Max Mertz nicht an die Gattung der Malerei gebunden, sondern besteht auch in den hybriden Formen der Materialcollage und des collagierten Reliefs.

Ergänzend zur reichhaltigen Atelierarbeit entstehen mehr als 30 Projekte im Bereich Kunst am Bau und im öffentlichen Raum, darunter die Brunnenplastik vor der Saarbrücker Sparkasse am Rathaus oder das zuvor am früheren Wirtschaftsministerium angebrachte monumentale Betonrelief, das seit 1996 einen neuen Ort an einem St. Ingberter Autobahnkreisel gefunden hat.

 

Max Mertz, 1912 in Homburg geboren, absolvierte von 1928 bis 1931 eine Lehre bei dem Saarbrücker Dekorationsmaler Heinrich Rau und besuchte die öffentliche Gewerbeschule in Saarbrücken, wo er bei seinem Fachlehrer Heinrich von Rüden drucktechnische Grundkenntnisse in Kupferstich und Radierung erwarb. Nachdem Max Mertz von 1931 bis 1936 als Maler und Grafiker in Saarbrücken tätig war, ermöglichte ihm ein Staatsstipendium ein künstlerisches Gaststudium an den Vereinigten Staatsschulen Berlin, woran sich von 1936 bis 1939 das Studium an der Akademie der Bildenden Künste Dresden anschloss. Nach Wehrdienst und russischer Kriegsgefangenschaft beteiligte sich Mertz ab 1945 am Wiederaufbau der Dresdner Kunstakademie und kehrte 1947 mit seiner Ehefrau Hilde, die er während des Studiums in Dresden kennenlernte, in seine Heimatstadt Homburg zurück.

Im gleichen Jahr wurde Max Mertz Mitglied des Bundes Bildender Künstler an der Saar und entfaltete eine reichhaltige und künstlerische Arbeit, die wesentliche Impulse durch ein Studienstipendium 1949/50 an der Pariser Académie de la Grande Chaumière erhielt.

1958 siedelte die Familie nach Saarbrücken über und das Saarlandmuseum richtete dem Künstler 1960 seine erste Einzelausstellung aus. 1961 wurde Mertz mit dem Albert Weisgerber Preis der Stadt St Ingbert ausgezeichnet, 1968 wurde ihm der Staatspreis für Bildende Kunst des Saarlandes verliehen, danach hielt er sich als Ehrengast in der Villa Massimo in Rom auf.

Der Künstler verstarb 1981 in Saarbrücken.

In der Galerie im KuBa werden Arbeiten aus allen Schaffensphasen gezeigt.

Die Werkauswahl gibt einen Einblick in das umfangreiche Schaffen von Max Mertz und ermöglicht eine neue Wahrnehmung des Künstlers, dessen Werk seit vielen Jahren nicht mehr zu erleben war.

 

MAX MERTZ
Kunstsammlung des Saarlandes
Werke aus dem Künstleranchlass und aus Privatbesitz 

Vernissage: Freitag, 26. August 2022, 19 Uhr

Begrüßung: Michaela Kilper-Beer, 1. Vorsitzende KuBa e. V.
Grußwort: Dirk Rausch, Vorsitzender des Saarländischen künstlerbundes 
Grußwort: Jan Benedyczuk, Staatssekretär für Bildung und Kultur
Einführung: Dr. Andreas Bayer, Künstlerischer Leiter

Der Eintritt ist frei.

Dauer der Ausstellung: 26. August bis 29. Oktober 2022

Öffnungszeiten:
Di, Mi und Fr 10–16 Uhr, Do und So 14–18 Uhr
Mo und Sa geschlossen

An den Tagen der Bildenden Kunst: 
Samstag, 24. September 14-18 Uhr 
Sonntag, 25. September 11-18 Uhr 

Schirmherrschaft: Christine Streichert-Clivot, Ministerin für Bildung und Kultur

In Kooperation mit dem Saarländischen Künstlerbund.

Mit freundlicher Unterstützung von
Ministerium für Bildung und Kultur
Landeshauptstadt Saarbrücken