Führung durch die Ausstellung in der KuBa-Kantine.
Unter dem Motto Au rendez-vous des amis findet im Zeichen des Élysée-Jahres die SaarART 2023 erstmals als grenzüberschreitendes Kunstprojekt statt.
Aus über 200 Bewerbungen wurden von einer dreiköpfigen Jury aus Saarbrücken, Metz und Luxemburg über 60 Positionen ausgewählt, die sich spezifischen Themenfeldern zuwenden. Die Auseinandersetzung mit Identität, Isolation und Vergänglichkeit stand gerade in den Jahren der Pandemie besonders im Fokus der künstlerischen Aufmerksamkeit. Sie bildet gemeinsam mit einem kritischen Blick auf die Definition und Konstruktion von Schönheit das inhaltliche Gerüst für eine Ausstellung, die an jeder der beteiligten Institutionen – mit zahlreichen ortsbezogenen Arbeiten und Installationen – ihren eigenen Charakter entfaltet.
Starke feministische Positionen sind mit den Künstlerinnen Elodie Grethen (F), Karin Magar (D), Kerstin Arnold (D) und Cordula Sumalvico (D) im KuBa – Kulturzentrum am EuroBahnhof vertreten. Sie formulieren ihre jeweils unterschiedliche Kritik an den Entwürfen weiblicher Identität und entlarven die damit verbundenen Idealisierungen und Bilder als Konstruktion mit Folgen für die Wahrnehmung und Lebensrealität von Frauen. Karin Magar (D) wendet sich in ihrer Auseinandersetzung mit der räumlichen Wirkung von Farbe und ihren Überlagerungen einem besonderen Material zu: Sie verarbeitet Nylonstrümpfe und ruft damit eine Ästhetik auf, die weiblich konnotiert ist und diese Zuweisungen zugleich hinterfragt. Die ebenfalls im KuBa präsentierten Malerinnen Kerstin Arnold (D) und Cordula Sumalvico (D) vergegenwärtigen diese Erfahrungen in einer Motivwelt, die durch Isolation und gesellschaftliche Ausgrenzung geprägt ist, jedoch trotz figurativer Ausgestaltung rätselhaft bleibt. Des Weiteren ist im KuBa eine Installation der Künstlerin und Fotografin Elodie Grethen (F) zu sehen, bei der sie mit der fotografischen Technik der Cyanotypie experimentiert und diese in einen räumlichen Zusammenhang bringt. Sie benutzt dabei ihren Körper, um einen Abdruck auf den Laken und Kissen eines Bettbezugs zu hinterlassen. Mit ihrem künstlerischen Ansatz hinterfragt und untersucht sie die Beziehung zwischen Raum, Körper und Gesellschaft.
Die Ausstellung in der ehemaligen Kantine läuft bis einschließlich Sonntag, 27. August.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag und Sonntag, jeweils 14 bis 18 Uhr. Montag und Samstag sowie Dienstag, 15. August, Mariä Himmelfahrt, geschlossen.